VITAMIN D für alle?

VITAMIN D für alle?
Über kaum ein anderes Vitamin ist in den letzten Jahren so viel diskutiert, aber auch geforscht worden wie über Vitamin D. Noch dazu handelt es sich dabei gar nicht um ein Vitamin im klassischen Sinne: Unser Körper kann es selbst herstellen, wir sind nicht (nur) auf eine Zufuhr von außen angewiesen. Eigentlich - denn Vitamin D wird nur gebildet, wenn UV-B-Strahlen aus dem Sonnenlicht auf ungeschützte Haut treffen können.
Wofür wird Vitamin D benötigt?
Die bekannteste Aufgabe ist die Regulation des Knochenstoffwechsels. Vitamin D steigert die Calcium-Aufnahme aus dem Verdauungstrakt und fördert dessen Einbau in die Knochen. Für den Aufbau und den Erhalt stabiler Knochen und Zähne ist es zusammen mit Calcium von größter Wichtigkeit.
Vitamin D spielt aber auch eine große Rolle für unser Immunsystem. Eine gute Versorgung kann vor allem vor Atemwegsinfekten schützen – in Zeiten der Corona-Pandemie ein nicht zu vernachlässigender Aspekt.
Ist es notwendig, zusätzlich Vitamin D einzunehmen?
Von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung werden als tägliche Zufuhr 800 I.E. für Erwachsene empfohlen. Dosierungen bis 2000 I.E. am Tag sind in der Selbstmedikation unproblematisch. Zum Vergleich: An einem sonnigen Sommertag kann der Körper bis zum Zehnfachen dieser Menge selbst herstellen. Dagegen reichen die Sonnenstrahlen von Oktober bis März nicht aus, weil bei tiefstehender Sonne das benötigte UV-B-Licht durch die Atmosphäre herausgefiltert wird. Da Vitamin D nicht so lange gespeichert werden kann, ist eine regelmäßige Zufuhr in dieser Zeit besonders wichtig.
Eine ausreichende Versorgung aus Lebensmitteln ist kaum zu bewerkstelligen: Den höchsten Gehalt weisen fette Seefische (Aal, Hering, Lachs) auf. Um den Bedarf zu decken, müsste man täglich 1 Esslöffel Lebertran bzw. eine Fischmahlzeit zu sich nehmen.
Für wen ist Vitamin D besonders wichtig?
Da Babys in ihrem ersten Lebensjahr noch nicht direkt der Sonne ausgesetzt werden sollen, bekommen sie 500 I.E./Tag standardmäßig vom Arzt verschrieben.
In unseren Breiten haben Menschen, die, wenn überhaupt, nur mit Sonnenschutz eingecremt nach draußen gehen, die stets lange Kleidung tragen oder eine dunklere Hautfarbe haben, das höchste Risiko eines Vitamin D-Mangels.
Mit zunehmendem Alter sinkt die Vitamin D-Produktion ab, so dass insbesondere Senioren ihren Blutspiegel von Zeit zu Zeit testen lassen sollten. Vitamin D verringert das Risiko für Oberschenkelhalsbrüche, da es auch die Muskelfunktion stärkt und das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln verbessert.
Aufgrund der immunmodulierenden Wirkung profitieren insbesondere Menschen mit Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose und Typ-1-Diabetes von einer guten Vitamin D-Versorgung.
Achtung: Die Bildung von Vitamin D in der Haut unter Sonnenlicht funktioniert am besten zwischen 10 und 15 Uhr – in dieser Zeit ist aber auch die Sonnenbrandgefahr am größten!
Riskieren Sie daher nicht zuviel! Ein kurzer, ungeschützter Aufenthalt in der Sonne liefert schon genug von unserem Sonnen-Vitamin.
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